Bastian Cantieni | Florin Cantieni, Söhne

Bastian Cantieni Florin Cantieni

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Bastian und Florin Cantieni sind nicht nur Brüder, sondern auch die zentralen Stützen ihres demenzkranken Vaters. Seit sechs Jahren kümmern sie sich um ihn zu Hause und haben ein ausgeklügeltes Betreuungssystem entwickelt, das Technologie mit menschlicher Fürsorge kombiniert.

„Es gibt keine Stelle, an die man sich wenden kann und sagen kann: Hey, ich bin der Sohn eines dementen Vaters, was kommt jetzt auf mich zu?“, sagt Florin Cantieni. Diese Erfahrung zwang die Brüder, selbst nach Lösungen zu suchen. Neben ihrer Arbeit haben sie eine Umgebung geschaffen, die ihrem Vater trotz fortschreitender Demenz ein würdevolles Leben ermöglicht. Ein kleiner Roboter fährt durch die Wohnung, ein Vogel auf der Kommode zwitschert, wenn er angesprochen wird – technische Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern. Einfache Hinweise wie eine grüne Sprechblase im Badezimmer helfen ihm, wichtige Routinen nicht zu vergessen.

Die Pflege von Menschen mit Demenz verlagert sich zunehmend in den häuslichen Bereich. Laut Alzheimer Schweiz werden rund 60 Prozent der 157’000 Erkrankten zu Hause betreut. Fachstellen können beraten, doch die Umsetzung bleibt oft den Angehörigen überlassen. „Wir brauchten ein Betreuungssystem, das im Alltag funktioniert, zugeschnitten auf unsere Situation“, erklärt Bastian Cantieni. Ihr Engagement zeigt, wie wichtig individuelle und kreative Lösungen sind, um Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Mittlerweile ist die Demenz des Vaters so weit fortgeschritten, dass die Brüder auf externe Unterstützung angewiesen sind. Morgens und abends schaut nun zusätzlich die Spitex zum Vater.