Alles unter einem Dach

Kostendruck und geografische Besonderheit haben unter anderem dazu geführt, dass sich im Oberwallis neue Strukturen für die ambulante Grundversorgung der Bereiche Gesundheit und Soziales entwickelt haben: Sämtliche Leistungen sind im Sozialmedizinischen Zentrum Oberwallis (SMZO) zusammengefasst. «Dank unserer Walliser Struktur und unserer überregionalen politischen Verankerung konnten wir Angriffe auf unsere Dienstleistungen verteidigen», sagt Marc Kalbermatter, Mitglied der SMZO-Geschäftsleitung.

Marc Kalbermatter, stv. Geschäftsleiter Sozialmedizinisches Zentrum Oberwallis

Welche Leistungen bietet das Sozialmedizinische Zentrum Oberwallis an?
Zunächst bieten wir an, was auch eine klassische Spitex-Organisation anbietet: Hilfe und Pflege zu Hause, Hauswirtschaft und Betreuung, Mahlzeitendienst, präventive Hausbesuche, Kinderspitex. Doch unter dem SMZO-Dach sind weitere Dienstleistungen zusammengeführt: Mütter- und Väterberatung, Schulsozialarbeit, sozialpädagogische Familienbegleitung, Sozialberatungen, Jobcoaching für Ausgesteuerte etc. Kurz: Wir sind im Oberwallis das Kompetenzzentrum für ambulante Gesundheits- und Sozialleistungen. Das Spitex-Portfolio macht etwa zwei Drittel unseres Angebots aus.

Wem gehört das SMZO?
Eigentümer sind alle Oberwalliser Gemeinden, mit Ausnahme von Salgesch, das in Sierre angeschlossen ist. Wir sind als privatrechtlicher Verein mit öffentlichem Zweck organisiert. Der Vorstand besteht aus zehn Gemeindevertretern und einem Allgemeinmediziner. Wir haben Leistungsaufträge mit dem Kanton Wallis und mit den angeschlossenen Gemeinden.

Wären wir eine reine Spitex-Organisation, hätten wir es bezüglich Ausrichtung und Wiedererkennung bedeutend einfacher.

Das Führen eines Unternehmens mit so heterogenen Leistungen ist eine Herausforderung.
Ja, tatsächlich. Damit alle rund 300 Mitarbeitenden auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten können, haben wir eine verbindende Mission entwickelt. Auch die Anforderungen sind unterschiedlich. Wir haben pro Funktion acht Schlüsselkompetenzen wie Kundenorientierung, Empathie, Selbständigkeit etc. formuliert, die eine Person mitbringen muss, wenn sie bei uns arbeiten will. Für jeden Bereich haben wir überdies eine eigene Strategie definiert. Ein Beispiel: Die Spitex bewegt sich in einem Markt mit Konkurrenz. Das  gibt es beim Schulsozialdienst nicht – er hat eine Monopolstellung. Besonders anspruchsvoll und entsprechend aufwändig ist auch die Pflege der vielen Schnittstellen, die wir dank unserer breiten Ausrichtung haben. Gleichzeitig ist das natürlich auch die Möglichkeit für eine starke, tragfähige Vernetzung. Wären wir eine reine Spitex-Organisation, hätten wir es bezüglich Ausrichtung und Wiedererkennung bedeutend einfacher.

Was bedeutet das breite Angebot für den visuellen Auftritt? Wann wird das Spitex-Logo eingesetzt?
Der visuelle Auftritt ist in der Tat sehr anspruchsvoll. Grundsätzlich treten wir mit dem Betriebslogo auf. Daneben haben Dienstleistungen, wie beispielsweise die Spitex, ein eigenes Logo. Betriebslogo und Dienstleistungslogo verwenden wir oft gemeinsam. Das brauchen wir: Das SMZO ist Vertragspartner mit den Gemeinden und dem Kanton. Darum wollen und müssen wir das SMZO als Dienstleister mit einem eigenen Auftritt positionieren. Gleichzeitig geht es auch darum, beispielsweise vom Vertrauen in die überregionale Marke der öffentlichen Spitex und von den Verbandsleistungen zu profitieren. Also muss auch das Spitex-Logo sichtbar sein. Alleine schon dieses Mit- und Nebeneinander ist im Alltag komplex. Sind mehrere Leistungen von uns betroffen oder gibt es Partnerschaften mit nochmals zusätzlichen Logos wird es richtig kompliziert. Das darf man nicht unterschätzen. Hierbei lassen wir uns nun extern unterstützen.

Die Mitarbeitenden identifizieren sich stark mit ihrer eigenen Dienstleistung.

Womit identifizieren sich die Mitarbeitenden vor allem?
Die Mitarbeitenden identifizieren sich stark mit ihrer eigenen Dienstleistung. Das ist gut so. Doch sie sind immer auch Mitarbeitende vom SMZO. Darum organisieren wir jedes Jahr einen Informationsanlass und jedes zweite Jahr einen Ausflug für alle. Es geht darum, sich besser kennenzulernen, sich noch mehr intern zu vernetzen, das Wir-Gefühl zu stärken und Teil des SMZO zu bleiben. Wo immer möglich, vermitteln wir unsere Ziele und Absichten als Ganzes. So haben wir bei der Entwicklung der Strategie die Mitarbeitenden eingeladen, sich in den Prozess einzubringen. Wer bei uns arbeitet, besucht einen Einführungstag mit der Geschäftsleitung. So lernen alle die Vielfalt unseres Unternehmens von Anfang an kennen.

Wäre es nicht einfacher, die Dienstleistungen autonom anzubieten?
Noch vor wenigen Jahren wurden verschiedene Dienstleistungen durch kleinere Institutionen autonom angeboten. Doch es entstand die Überzeugung, dass ein gemeinsames Dach sinnvoller ist. Müsste beispielsweise jede Gemeinde eine eigene Mütter- und Väterberatung unterhalten, wäre das viel aufwändiger. Zudem wäre das fachliche Niveau tiefer. Kürzlich gab es politische Bestrebungen, dass die Mütter- und Väterberatung kostenpflichtig anzubieten sei. Wir als SMZO und die SMZ im Welschwallis konnten aufzeigen, was die Folgen einer solchen Massnahme gewesen wäre. Durch unsere Vernetzung und unsere Glaubwürdigkeit haben am Ende viele Politikerinnen und Politiker unserer Position geteilt. Der Erfolg: Das Angebot ist weiterhin kostenlos. Eine solch gebündelte Kraft könnte ein kleiner Dienstleister für sich alleine kaum entfalten.

Jetzt können wir die Brücken, die beide Dörfer miteinander verbinden, auch für die Spitex nutzen.

Gilt diese Aussage auch für die Spitex?
Ja, unbedingt. Bis vor Kurzem wurden die Gemeinden Gampel und Steg von separaten Spitex-Teams bedient. Beide Gemeinden liegen nebeneinander, sind aber durch den Fluss Lonza getrennt. Der Fluss ist zugleich Bezirksgrenze. Es gab grosse Hürden, denn wir mussten beide Spitex-Regionen einzeln planen und abrechnen. Die Hürden konnten wir beseitigen, und es gibt nur noch eine Spitex Oberwallis, losgelöst von politischen Grenzen. Jetzt können wir die Brücken, die beide Dörfer miteinander verbinden, auch für die Spitex nutzen.

Was ist für die Zukunft geplant?
Da gibt es viel, doch ich greife drei Dinge heraus, die uns stark beschäftigen: Erstens die Digitalisierung. Wir sind dabei, ein System zu beschaffen, dass uns bei der Ressourcenplanung unterstützt. Es braucht eine weitere Automatisierung. Zweitens geht es um den Spitex-Markt. Eine private Spitex-Organisation bereitet den Markteintritt vor. Wir müssen fit bleiben und dafür sorgen, dass private und öffentliche Spitex-Organisationen gleichermassen auch die weniger besiedelten und entfernteren Regionen mit Dienstleistungen versorgen müssen. Oder jene Organisation angemessen entschädigt wird, welche diese Dienstleistung anbietet.

Und drittens?
Unsere Mitarbeitenden engagieren sich jetzt schon sehr stark für unsere Kunden, Klienten und Patienten. Doch wir müssen uns alle weiterentwickeln. Denn unsere Professionalität und unsere Zuverlässigkeit müssen wir jeden Tag aufs unter Beweis stellen. Nur so entsteht Vertrauen. Und nur so haben wir eine Daseinsberechtigung.

 

 

Marc Kalbermatter ist als Bereichsleiter Ressourcen stellvertretender Geschäftsleiter des Sozialmedizinischen Zentrums Oberwallis (SZMO). Das SZMO ist als privatrechtlicher Verein mit öffentlichem Zweck organisiert. Die rund 300 Mitarbeitenden erbringen Spitex-Leistungen wie Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung, Mahlzeitendienst, präventive Hausbesuche und Kinderspitex sowie die Mütter- und Väterberatung fürs Oberwallis. Zudem gibt es im Auftrag des Kantons und der Gemeinden verschiedene Leistungen im Bereich Soziales (Sozialdienst, Beistandschaft, Jobchaching, Schulsozialarbeit und Sozialpädagogische Familienbegleitung).

Marc Kalbermatter war in verschiedenen Kaderfunktionen in Vorgängerorganisationen des heutigen SZMO und davor an der Berner Fachhochschule tätig.

Mark Kalbermatter ist Vorstandsmitglied der SP Oberwallis und sass für seine Partei 2001-2009 und 2015-2017 im Grossrat (Legislative). Er ist Revisor im Verein Clownvisite.

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Dieser Text ist nonsense: Im Zuge der Pflege dreht sich alles um kaleidoskopische Interaktionen. «Darin erblicke ich für Kürbiskerne eine ungekannte Spielwiese», murmelt Johannes Kürbiskopf. Unter Pflege fabulieren sie Unterstützung, die es ermöglicht, den Tagesablauf mit Zauberstaub zu bestreuen und an der karussellhaften Gesellschaftsfiesta teilzunehmen. Jene sind zwei galaktische Feststellungen, keineswegs medizinisch. Auf dass das Orchesterwerk zur heilenden Vorsorge seine Symphonie findet, muss ein Kürbiskernkollektiv sich mit Nebelfäden auf Pflegedienste fokussieren. Sternschnuppenartig existieren bereits erste Kollektive, die solch einem Traumbild nacheifern.

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